„Vermögen zu treuen Händen geben“
Eine Treuhandstiftung, die auch als unselbständige oder fiduziarische Stiftung bezeichnet wird, kann bereits mit einer Kapitalausstattung in Höhe von mindestens € 25.000 gegründet werden. Um sie errichten zu können, muss der Stifter zunächst eine natürliche oder juristische Person finden, die bereit ist, das Stiftungsvermögen treuhänderisch zu verwalten.
Die Rechtsbeziehungen zwischen dem Treugeber und dem Treuhänder werden in einem Treuhandvertrag geregelt. Dieser bestimmt, welche Leistungen der Treuhänder neben der Verwaltung des Vermögens zu erbringen hat (zum Beispiel Bearbeitung von Förderanfragen, Werbemaßnahmen, Erarbeitung von Vorschlägen für die Vermögensanlage) und welche Gegenleistung ihm zusteht. Eine Bürgerstiftung verwaltet Treuhandstiftungen in der Regel zu wesentlich günstigeren Konditionen als kommerzielle Anbieter wie etwa Kreditinstitute.
Da die Treuhandstiftung keine eigene Rechtspersönlichkeit besitzt, wird der Treuhänder Eigentümer des Stiftungsvermögens, wobei er verpflichtet ist, das Stiftungsvermögen von seinem eigenen Vermögen getrennt zu halten. Die Errichtung einer Treuhandstiftung kann in einem relativ kurzen Zeitraum erfolgen, da staatlicherseits allein die Mitwirkung der Finanzbehörde erforderlich ist.
Das Steuerrecht räumt der Treuhandstiftung dieselben steuerlichen Begünstigungen ein wie der rechtsfähigen Stiftung.
Als Sonderform kann eine Treuhandstiftung auch in Gestalt einer Verbrauchsstiftung errichtet werden, das bedeutet, das Stiftungskapital darf in einem Zeitraum von mindestens 10 Jahren für den Stiftungszweck verausgabt werden.
Vermögen der Bürgerstiftung Göttingen (31.12.2018)
Stiftungskapital: € 179.680
Rücklage nach § 58 Nr. 7a AO: € 18.000
Anzahl der Stifter und Zustifter: 35
Sondervermögen der Treuhandstiftungen: € 663.000
